22. Woche: Die Ewigkeit ist uns ins Herz gelegt, PredSal 3,11 - Hinführung zur Meditation

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22. Woche: Die Ewigkeit ist uns ins Herz gelegt, PredSal 3,11

Von Woche zu Woche


Auf die Frage „wer bin ich?" antwortet der Prediger Salomonis: „Er hat ihnen die Ewigkeit ins Herz gelegt"*. Damit sagt er: Das Innerste unseres Wesens ist Gottes Ewigkeit.
Das ist erstaunlich und viele werden es bezweifeln, daß uns die Ewigkeit ins Herz gelegt ist. Denn wir nehmen so viel anderes in uns wahr: Unruhe oder Besorgnisse, Ängste und Sorgen, Langeweile oder Erregung, gute und böse Gedanken, Liebe und Haß – und unendlich viel mehr. Aber die Ewigkeit?.
Und hören wir nicht immer wieder, daß  wir Sünder, sündige Menschen seien?
Und doch sprechen alle Religionen, alle Weisheitslehren und Philosophien und auch manche Richtungen der Psychologie vom Ewigen im Menschen – auch wenn sie verschiedene Bezeichnungen dafür haben. Die Buddhisten sagen, daß in jedem Menschen die Buddhanatur da ist;  Paulus bekennt, daß Christus in ihm lebt; andere nennen das Innerste des menschlichen Inneren das wahre Selbst, das wahre Wesen des Menschen oder auch seine Seele.
Aber die Ewigkeit in uns ist oft zugeschüttet, verdeckt und versteckt von den vielen inneren und äußeren Erlebnissen.
In unserer Meditation üben wir uns darin, alles, was uns bewegt oder erfüllt, zu lassen, damit die in unser Herz gelegte Ewigkeit wieder anfängt zu leuchten.
Wie ein Mensch das Aufleuchten des Ewigen erfährt, wird sehr verschieden sein. Manche entdecken in sich einen unzerstörbaren, sie durch alles hindurchtragenden Kern; manche werden von einer unbeschreiblichen Ruhe erfüllt; andere entdecken in sich die Fähigkeit, Schweres und Unzumutbares zu tragen und ihr Leben trotz allem Leidvollen anzunehmen; und wieder andere empfinden eine tiefe, liebevolle Verbundenheit mit anderen Menschen, vielleicht auch mit Tieren und Pflanzen, ja mit dem ganzen Sein.
Und manchmal geschieht es auch, daß ein Mann oder eine Frau sich mit Gott verbunden weiß - bei Tag und bei Nacht, beim Beten ebenso wie bei der alltäglichsten Arbeit, im Wachsein und im Schlafen.  Paulus sagt es so: „Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes."
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Betrachtung:

Gott hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt!  
Auch mir?

Gebet:

Gott,
was ist das Inneres meines Wesens und Lebens?
Du weißt,
wie viel in mir lebendig ist,
was sich alles in mir regt,
Helles und Dunkles,
Beglückendes und Bedrängendes.
Aber das Innerste meines Inneren
bist Du selbst, mein Gott.
Das Innerste meines Wesen
ist Deine Ewigkeit, Du Heiliger und Ewiger.
Ich kann es nicht fassen,
denn ich spüre so wenig von Dir.
Es ist, als wenn alles Ewige in mir zugeschüttet ist.
Ich bitte Dich:
Laß mich Deiner gewiß werden.
Laß mich erfahren, daß Du die Mitte meines Lebens und Wesens bist.
Amen.

Im Schweigen:

Du in mir, ich in Dir.
Oder: Jehoschua.
Oder: Maranatha.


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*) Prediger  Salomonis 3,11.
**) 2.Kor 6,16.

 
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